Bei Jägern ist mittlerweile Buchenholzteer als effektives Lockmitel für Schwarzwild und auch für Rotwild weit verbreitet. Besonders für mit Buchenholzteer präparierte Mahlbäume sind die Schwarzkittel außerordentlich empfänglich. Der Teergeruch zieht die Sauen quasi magisch an und erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, auf dem Ansitz an der Kirrung bzw. am Mahlbaum Beute zu machen.
Oftmals wird Buchenholzteer in Bezug auf seine Wirksamkeit als „Teufelszeug“ beschrieben. Auch wenn es zur Dosierung vielerorts unterschiedliche Angaben gibt, reichen ein paar Spritzer aus, um die Wildschweine aus dem Unterholz zur Kirrung zu locken und sie möglichst von den Feldern fernzuhalten.
Bei der Anwendung gilt es, vorsichtig zu arbeiten, denn das Zeug kleckert gerne einmal auf Schuhe oder Kleidung und ist extrem schwer wieder abzubekommen. Die Abfüllung für die Dosierung sollte am besten vorher erfolgen. Zum Beispiel zu Hause in Ruhe eine Konservendose befüllen und diese in einen 5-10 Liter Eimer stellen. Dazu einen Pinsel mit langem Stiel wählen – so erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, wieder „sauber“ aus dem Revier zu kommen.
Bitte bedenke, dass Du den Mahlbaum sorgsam auswählst. Ein mit Buchenholzteer eingepinselter Baum wird stark frequentiert und durch intensives „Schubbern“ und Reiben ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Dies führt auf lange Sicht zum Abreiben der Rinde / Borke und somit zum Totalverlust des gewählten Baums. Am besten einen minderwertigen Baum nach Absprache mit dem Revierinhaber auswählen.
Die Wirkdauer beträgt mehrere Wochen. Einmal angewendet, haftet der intensive Teergeruch für lange Zeit und muss nur in langen Intervallen wieder aufgefrischt werden. Bei Schwarzwild empfiehlt es sich, den Mahlbaum möglichst von tief bis über Wildschweingröße einzupinseln, damit das Lockmittel nicht komplett abgerieben wird. Bei Rotwild kann man gerne auch in 1,50 m Höhe pinseln, da der Hirsch den Geruch gerne an seinem Geweih trägt.
Ein kleiner Nachtrag:
Woher kommt dieses Wundermittel Buchenholzteer eigentlich? Es ist ein Nebenprodukt der Holzkohleherstellung. In Holzkohlmeilern ensteht neben der Kohle auch Holzteer und Holzessig. Erst gasförmig, kondensiert der Holzteer bei Abkühlung zu der klebrigen, bekannten Masse. Buchenholzteer hatte also durch seine teerige Eigenschaft in der Zeit vor der Nutzung von Erdöl einen hohen Stellenwert in der Geschichte der Menschheit. Ein schönen Artikel findest Du bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Holzteer